Neue Oberschule Braunschweig

Neubau eines Klassentrakts für die Unterstufe

new tract for the lower grades

Die Neue Oberschule (NO) wurde um einen Klassentrakt für die Unterstufe erweitert.
Die Neue Oberschule (NO) wurde 1957 errichtet. Für den geplanten Erweiterungsbau ist ein Baufeld zwischen dem nördlichen Flügel der Schule und der Grundstücksgrenze vorgesehen. Weitere umliegende Baukörper sind die Sporthalle der NO, eine Flüchtlingsunterkunft und ein gemeinsam mit der Ricarda-Huch-Schule (RHS) genutzter Schulerweiterungsbau mit Mediathek im Norden des Baufelds sowie ein Klassentrakt der RHS im Osten.
Die Unterrichtsräume werden in linearer Anordnung in einem Riegel organisiert, der nordwestlich des bestehenden Schulflügels als Zweibund beginnt und als Einbund parallel zum Bestand weiter verläuft. Der geplante Baukörper ist wie die bestehenden Klassentrakte zweigeschossig. Das Gebäude ist über einen offenen Hof mit dem bestehenden Nordflügel der Schule verbunden, besitzt jedoch baukörperliche und organisatorische Eigenständigkeit, die der ausschließlichen Nutzung durch Schüler der untersten Jahrgangsstufen entspricht. Zu diesem Zweck wurden für den neuen Klassentrakt separate Schüler-WCs vorgesehen. Die baukörperliche Eigenständigkeit des Gebäudes ermöglicht die Durchführung der Baumaßnahme ohne Beeinträchtigung des laufenden Schulbetriebs.
Der neue Baukörper gliedert die umliegenden Freiräume. Er fügt dem Außenraum zwischen Pausenhalle und Sporthalle einen nördlichen Abschluss hinzu. Hier befindet sich der Eingang in den neuen Klassentrakt. Der östliche Giebel des Neubaus bezieht sich auf den Außenraum zwischen RHS-Klassentrakt und Mediatheksbau. Zwischen dem geplanten neuen Klassentrakt und dem bestehenden Nordflügel der NO entsteht ein Hof, über den die Wegeführung zum Eingang verläuft und der die Durchlässigkeit des Außenraums auf dem nördlichen Schulgelände erhält. Die Fluchttreppenanlage am Nordflügel wird Teil des neuen Hofs. Sie wird mit einer Brücke an das Obergeschoss des Neubaus angeschlossen. Der Übergang zur Erschließung vom bestehenden Gebäude liegt unter dieser Brücke, die auch als Wegeüberdachung dient. Die Feuerwehrumfahrt am Nordrand des Baufeldes kann unverändert erhalten bleiben.
Die innere Organisation ist einfach und übersichtlich. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt vom Hof in den Treppenraum, an den im EG und OG Flure zur Erschließung der Unterrichtsräume anschließen. Alle Unterrichtsräume orientieren sich zum umliegenden Außenraum. Der Ganztagsbereich bildet den östlichen Gebäudeabschluss. Mit raumhohen Verglasungen an zwei Seiten öffnet er sich zur davor liegenden Rasenfläche und ermöglicht die Einbeziehung des Außenraums in die Ganztagsbetreuung. Die Flure liegen an der hofseitigen, südorientierten Innenfassade des Gebäudes. Mit nicht brennbaren Sitzbänken und Spinden dienen sie zusätzlich zur Erschließungsfunktion der Garderobenaufbewahrung und besitzen mit ihrem Hofbezug Aufenthaltsqualität. Im Erdgeschoss erlaubt eine Fluraufweitung zur Nordfassade Durchblicke nach außen. Auf eine zweite Fluchttreppe kann wegen der Anbindung an die bestehende Fluchttreppenanlage verzichtet werden.
Die zu den umliegenden begrünten Außenräumen weisenden Fassaden sind als helles Ziegelmauerwerk mit liegenden Fensterformaten vorgesehen. Sie greifen in ihrer Materialität das Mauerwerk des Bestandsgebäudes auf, sind jedoch in ihrer Farbigkeit eigenständig. Die Hoffassaden sind zweigeschossig verglast geplant, öffnen das Gebäude zum Hof und lassen die inneren Abläufe sichtbar werden. Der Hof erhält so eine nahezu innenräumliche Qualität und bietet Intimität und durch zurückhaltende Freiraummöblierung (Sitzbänke) unterstützte Aufenthaltsqualität für die Unterstufenschüler als Ergänzung zu den vorhandenen Rasenflächen und Schulhöfen.