Flüchtlings­notunterkunft "Hohe Wende" in Celle

Umnutzung einer Kaserne zur Erstaufnahmeeinrichtung

conversion of a barrack into initial reception facility

Die Stadt Celle entschied Ende des Jahres 2015, innerhalb von nur 5 Monaten eine Notunterkunft für Flüchtlinge aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Zur Verfügung standen dafür in der ehemaligen britischen Kaserne mehrere denkmalgeschützte Mauerwerksbauten aus den 1930er Jahren.

Das alte Kasinogebäude wurde im Erdgeschoss zur Kantine umgebaut. Im 1. Obergeschoss sind die Verwaltung der Zuwanderungsagentur und eine Kinderbetreuung untergebracht. Das 3-geschossige Unterkunftsgebäude mit einer Grundfläche von ca. 1.100 m² beherbergt bis zu 250 Flüchtlinge. Die zugehörigen Sanitäreinrichtungenen sind zentral angeordnet, so dass alle Wohnbereiche an den Fensterfassaden liegen. Die Schießausbildungsanlage, das sogenannte Schießkino, wurde zum Wäschelager mit Waschküche und Magazin umgebaut.

Die vorhandene Baustruktur wurde weitestgehend erhalten. Nötige Anpassungen wie z.B. der Einbau von Notausstiegsfenstern wurden behutsam denkmalgerecht umgesetzt. Im Innern wurde die vorhendene Gebäudestruktur durch leichte Trennwände ergänzt, sodass die komplexen Anforderungen an eine Erstaufnahmeeinrichtung erfüllt werden. Die Gebäude erhielten eine komplette haustechnische Neuinstallation. Die Küche einschließlich Kühlräume, Spülküche und Fettabscheider sowie Sanitärräume und WC-Anlagen wurden neu erstellt.

Jedes Gebäude erhielt eine Heizzentrale mit Gas- Brennwert-Kessel und zentraler Warmwasserbereitung. Zur Belüftung der Kantine und der Sanitärbereiche wurden Lüftungsgeräte denkmalgerecht in die Dachböden integriert. Die Beleuchtung einschließlich der Sicherheitsbeleuchtung und zugehöriger Batterieanlagen wurde erneuert. Zusätzlich wurden eine Brandmeldeanlage und eine Videoüberwachung der öffentlichen Bereiche installiert.